Rassismuskritische Professionalisierung

Wir bieten Rassismuskritische Schulungen für Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, an.

Unser Ansatz

Aus der Praxis ist bekannt, dass Schulungsansätze und -konzepte, die  das Thema Diversität fokussieren, meist Dominanzverhältnisse und Differenzen nicht beachten und folglich kaum Effekte für den nachhaltigen Abbau von Diskriminierungen haben (vgl. E&W 12/2020: 2). 

Unsere Schulungen basieren auf dem Ansatz einer rassismuskritischen Perspektive. Dies bedeutet, dass wir die Inhalte und Diskussionen darauf ausrichten, Rassismus als tief verwurzeltes gesellschaftliches Machtsystem zu erkennen. Wir verschieben Rassismus weder an den rechten Rand der Gesellschaft oder in die Vergangenheit, noch sehen wir ihn als Ausnahme oder Einzelfall, sondern als alltägliche Realität. 

Rassismuskritik versteht sich als eine Haltung und ein Prozess. Es geht dabei darum, bestehende rassistische Strukturen,sich selbst sowie das Gewohnte immer wieder zu hinterfragen.

Rassismus ist eine von vielen Diskriminierungsformen, die uns und unsere Gesellschaft seit Jahrhunderten prägt und Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Hautfarbe oder kulturellen Zugehörigkeit diskriminiert und benachteiligt. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Rassismus verheerende Auswirkungen beispielsweise auf die Persönlichkeitsentwicklung, den Zugang zu Bildung, Arbeit und Wohnraum sowie auf die psychische und physische Gesundheit hat.

Seinen Ursprung hat Rassismus im Kolonialismus. Die Auseinandersetzung mit den kolonialen Kontinuitäten sind zentrale Anliegen im Bemühen um soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die historischen Wurzeln des Rassismus und seine Mechanismen verstehen, um die notwendigen Schritte zur Überwindung dieses Machtsystems zu gehen.

Durch (unbewusste) Vorurteile manifestiert sich Rassismus im Alltag, sowohl in zwischenmenschlichen Begegnungen, als auch auf struktureller Ebene. Auch Bildungsinstitutionen und pädagogisches Personal sind davon nicht ausgenommen – unabhängig davon, ob wir selbst negativ von Rassismus betroffen sind oder nicht.

Die Geschichtsschreibung ist eine mächtige Kraft, die die Art und Weise, wie wir die Vergangenheit interpretieren, stark beeinflusst. Sie formt unsere Identitäten und unser Verständnis von Gesellschaft, Politik und Kultur. Rassismus hat dazu geführt, dass die Geschichten, Kulturen und Errungenschaften Schwarzer Menschen und anderer marginalisierter Gesellschaftsgruppen vernachlässigt, verzerrt oder gar ausradiert. Diese hat zur Entstehung von Stereotypen und Vorurteilen beigetragen, die bis heute anhalten.

Als pädagogisches Personal in Schulen haben wir den Auftrag, Kinder zu schützen und zu stärken. In diesem Kontext sollte anerkannt werden, dass Diskriminierungen eine Kindeswohlgefährdung darstellen und “häufige Erfahrungen mit Alltagsdiskriminierung […] Menschen genauso [belasten können,] wie die Folgen körperlicher oder sexualisierter Gewalt”. (OPRA o.J., S. 3) Insbesondere die Relativierung von Erfahrungen und Verweigerung von Schutz bedeuten Gefährdungen des geistigen und seelischen Wohls eines Kindes (vgl. EOTO 2019: 49). Die Psychologin Cutt-Schöttle verdeutlicht, dass sich der durch Rassismus dauerhaft erlebte Stress negativ auf das psychische und physische Wohlbefinden auswirkt (vgl. Cuff-Schöttle 2022: 38).

Ziele unserer Schulungen

Verstehen

Unser erstes Ziel bei den Schulungen ist, ein tiefes Verständnis für die komplexen Themen im Zusammenhang mit Rassismus und Diskriminierung zu schaffen. Wir möchten, dass Teilnehmende die historischen, sozialen und kulturellen Wurzeln des Rassismus verstehen, sowie die Auswirkungen auf das individuelle und kollektive Bewusstsein. Dies ist eine Voraussetzung, um sich selbst in diesem Kontext zu verorten und zu verstehen, welche Auswirkungen Rassismus auf unseren Alltag hat

Erkennen

Das Erkennen von rassistischer Diskriminierung, sei es offensichtlich oder subtil, ist der nächste entscheidende Schritt. Wir fördern die Fähigkeit, rassistische Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierung zu identifizieren, sowohl in unserer eigenen Denkweise als auch in der Gesellschaft. Durch unsere Schulungen unterstützen wir pädagogisches Personal dabei, rassistische Praktiken und Strukturen zu erkennen, die in Bildungseinrichtungen existieren, und sich bewusst zu machen, wie diese das Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflussen.

Verändern

Die Teilnehmenden sollen nicht nur Wissen erlangen und Diskriminierung erkennen, sondern auch konkrete Schritte unternehmen, um ihr persönliches Handeln zu verändern und eine gerechtere Bildungsumgebung zu schaffen. Wir ermutigen dazu, das erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen und aktiv zu einem Wandel beizutragen. Indem wir das Bewusstsein schärfen, unterstützen wir pädagogisches Personal dabei, die Lebenswege junger Menschen positiv zu beeinflussen und gemeinsam an einer gerechteren Zukunft zu arbeiten.

Bei Interesse an einer Schulung kontaktieren Sie uns gerne. Wir senden Ihnen ein Angebot

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